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Der Strippenzieher

Claus Laabs koordiniert den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis

Der Strippenzieher
Claus Laabs koordiniert den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis

In der heißen Phase der Wettbewerbsvorbereitungen ist Claus Laabs regelrecht von der Rolle: Bis zu 300 Filmbeiträge sichtet er im Vorfeld und bereitet sie für die Jury vor. Dies ist nur eine seiner vielen Aufgaben. Der 42-Jährige ist Koordinator des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises. Bei ihm laufen alle Fäden zusammen.

Wie kam es zur Idee, einen Menschenrechts-Filmpreis ins Leben zu rufen?

Der Wettbewerb war eigentlich als einmalige Sache geplant, um anlässlich des 50. Jahrestages der UNO-Menschenrechtserklärung das Bewusstsein für die Menschenrechtsthematik zu schärfen. Hierfür schlossen sich Organisatoren wie das Nürnberger Menschenrechtszentrum, die Nürnberger Medienakademie, die Evangelische Medienzentrale und Amnesty International zusammen. Aus dieser gemeinsamen Initiative ging der Menschenrechts-Filmpreis als feste Institution hervor.

16 Veranstalter tragen den Wettbewerb, darunter bundesweite Organisationen der Menschenrechts - und Medienarbeit, aber auch kirchliche Organisationen. Welche Rolle fällt ihnen zu?

Die Veranstalter sind nicht nur Geld- sondern auch Ideengeber und Organisatoren. Sie knüpfen Kontakte zu prominenten Unterstützern, die sich mit der Menschenrechtsproblematik befassen. Zudem rühren sie kräftig die Werbetrommel, sei es innerhalb ihrer Organisation oder in den Medien.

Welche Aufgaben übernehmen Sie als Koordinator?

Wenn man so will, bin ich "Mädchen für alles". Ich ziehe im Auftrag der Veranstalter die Strippen. Das gilt sowohl für die Koordination im Vorfeld des Wettbewerbs als auch für den Ablauf vor Ort. Unter anderem müssen Filmbeiträge gesichtet und für die Jury vorbereitet sowie Abläufe geplant werden. Das ist eine Menge Arbeit, die mir aber wahnsinnig viel Freude macht!

Wie unterstützen Sie Nachwuchsfilmer beim Umsetzen ihrer Ideen?

Junge Produzenten finden bei uns pädagogische und technische Unterstützung. Von der Kamera über den Schnittplatz bis zur Beleuchtung stellen wir das nötige Equipment und helfen auf Wunsch beispielsweise auch bei der Umsetzung des Drehbuchs.

Inwieweit besitzt der Filmpreis auch über den Wettbewerb hinaus Strahlkraft?

Die prämierten Filme werden, zusammen mit didaktischen Materialien, für den Einsatz in Schulen und in der Bildungsarbeit angeboten. So setzen wir Denkanstöße bei Jugendlichen. Der letztjährige Gewinnerbeitrag in der Kategorie "Bildungspreis" ist beispielsweise ein Verkaufsschlager. Die Reportage über indische Kindersklaven berührt gerade Schüler besonders, weil sie sich mit den Protagonisten identifizieren können. Einerseits haben sie das gleiche Alter. Andererseits werden Themen angesprochen, die sie direkt betreffen; zum Beispiel schreiben sie mit denselben Stiften, die unter menschenunwürdigen Bedingungen von Kindern gefertigt werden. Das zeigt: In einer globalisierten Welt betreffen Menschenrechtsverletzungen uns alle unmittelbar.

Das Interview führte Florian Büttner